Rund um die Blutentnahme

Die richtige Blutentnahme ist von entscheidender Bedeutung für die Qualität und Reproduzierbarkeit der Untersuchungsergebnisse.

Die rechtliche Situation zur Verwendung von Sicherheitskanülen (TRBA 250) finden Sie bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) unter diesem Link.
Das geeignete Entnahmematerial können Sie mit diesem Vordruck per Fax bestellen.

Tipps zur Blutentnahme in Kürze

Allgemeines:

Die Aussagekraft von Laboranalysen hängt in hohem Maße von den Bedingungen ab, denen die Probe unterliegt, bis sie im Labor eintrifft. Die Phase der Präanalytik ist sehr komplex und schließt sowohl die Vorbereitung des Patienten, als auch die Probennahme und die Lagerung des Patienten mit ein. Nur bei gleichbleibend standardisierten Bedingungen können auch reproduzierbare Ergebnisse erwartet werden.

Blutentnahme venös:

Folgende Regeln sollten unter allen Umständen eingehalten werden:

  • Die Blutentnahme sollte morgens zwischen 7:00 und 9:00 Uhr erfolgen. (Viele Hormone und andere Analyte unterliegen einer ausgeprägten Tagesrhytmik)
  • Der Patient muss nüchtern sein (≥ 12 Std. Nahrungskarenz, ≥ 24 Std. Alkoholkarenz)
  • 3 Tage vor der Blutentnahme keine erschöpfenden körperlichen Belastungen
  • Die Entnahme immer in gleicher Körperposition (sitzend/liegend) durchführen
  • Hautdesinfektion (30 Sekunden)
  • Stauzeit maximal 30 bis 60 Sekunden (Pumpen führt zu Kaliumanstieg)
  • Nach der Punktion die Stauung lösen

Sollfüllhöhe der Entnahmeröhrchen beachten!

In unserem Blutentnahmevideo erklären wir die Blutentnahme, den Laborauftrag, das Zentrifugieren sowie die Verpackung und den Versand der Proben.

Bitte beachten Sie stets die richtige Reihenfolge der Entnahme:

  1. Nativblut (Serum)
  2. Citratblut (Gerinnung)
  3. EDTA-But (Blutbild)
  4. NaF-Blut (Glukose)
  5. Li-Heparin (Vollblut)

Das Vollblut nach der Entnahme immer 20 – 30 Minuten aufrecht stehen lassen. Das Blut muss vollständig durchgerinnen. Für die Bestimmung von Kalium, Glukose oder Phosphat sollte nur Serum verwendet werden. Das Blut muss also zentrifugiert und anschließend vom Blutkuchen getrennt werden. Die Lagerung einer Vollblutprobe über 48h bei 23°C führt zu einem Abfall der Glukosekonzentration um 54% und zu einem Anstieg des Phosphats um 90%. Auch Kalium kann sich im Plasma/Serum anreichern. Bei der Verwendung von Röhrchen mit Trenngel ist bei ordnungsgemäßer Zentrifugation auch nach Tagen mit keiner Veränderung der Analyte zu rechnen.

EDTA-Blut, Citratblut, NaF-Blut und Blutsenkungen dürfen NICHT gerinnen! Die Röhrchen nach der Entnahme gleichmäßig schwenken, um Blut und Zusätze gut zu vermischen.