Fachinformationen
Anti-Gliadin-IgA
Die Zöliakie oder auch Sprue ist eine Erkrankung, deren zentrales Kennzeichen die Intoleranz gegenüber dem Getreide-Proteinkomplex Gluten mit seiner Gliadin-Fraktion ist. Im Krankheitsprozess entstehen Antikörper gegen Gliadin, die über eine Komplement-Aktivierung die Dünndarm-Schleimhaut schädigen können. In der Folge können gastroinintestinale Symptome wie aufgetriebenes Abdomen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, ein irritables Darmsyndrom, abdominale Schmerzen, Obstipation und Meteorismus auftreten. Auch klagen Patienten häufig über Zungenbrennen allgemeine Abgeschlagenheit, Depressionen und Blutarmut.
Der Nachweis von Anti-Gliadin-IgA Antikörpern in Verbindung mit Transglutaminase-IgA Antikörpern steigert die diagnostische Sensitivität auf 91-97% und die Spezifität auf 96–100% gegenüber dem Nachweis der Einzelkomponenten. Ergänzend sollte immer auch eine IgA-Bestimmung im Serum erfolgen, um einen IgA-Mangel auszuschließen.
Die Bestimmung von Transglutaminase- und Gliadin-IgA Antikörpern im Stuhl ist immer dann angezeigt wenn eine Blutentnahme nicht möglich oder abgelehnt wird. Auch bei Kindern bietet sich diese nichtinvasive Probennahme an.
Generell muss bei der Diagnostik von Kindern berücksichtigt werden, dass bei unter 2-jährigen Kindern mit Zöliakie häufig Autoantikörper fehlen. Auch scheint bei jungen Kindern mit aktiver Erkrankung der Nachweis von Gliadin-Antikörpern zuverlässiger zu gelingen als der Nachweis von Transglutaminase Antikörpern.
Patienten mit nachgewiesener Zöliakie sollten auf glutenhaltige Nahrungsmittel möglichst vollkommen verzichten. Die Kompliance des Patienten bezüglich der Diät lässt sich am besten mit dem Nachweis von Gliadin Antikörpern überprüfen, da diese schneller reagieren als Transglutaminase Antikörper.
Die Gliadin-Bestimmung wird bei Bedarf zweimal wöchentlich durchgeführt.
Probenmaterial:
Die Bestimmung von Gliadin können wir sowhl im Stuhl als auch im Serum durchführen.