Fachinformationen
Jodsättigungstest
Jod ist nicht nur ein wichtiges Element für die Schilddrüse, es hat eine zentrale Bedeutung für den gesamten Zellstoffwechsel. So befinden sich neben der Schilddrüse beachtliche Jodmengen in den Brustdrüsen und Eierstöcken der Frau, der Prostata des Mannes, sowie in Haut, Leber, Knochen, Muskulatur und anderen Organen. Neuere Arbeiten lassen bei vielen Tumoren einen Zusammenhang zwischen der Tumorinzidenz und einer unzureichenden Versorgung mit Jod erkennen.
Die Methode des Jodsättigungstests zur genauen Bestimmung der Jodversorgung des ganzen Körpers wurde von den amerikanischen Ärzten Dr. Bownstein und Dr. Abraham entwickelt.
Test Durchführung:
- Nach Verwerfen des Morgenurins wird 50mg Jod in Form von 4 Tabletten zu je 12,5 mg (Lugolsche Lösung, Iodoral) mit einem Glas Wasser getrunken.
- Von diesem Zeitpunkt an wird einschließlich des nächsten Morgenurins ein „24-Stundenurin“ gesammelt. Man liest die Gesamtmenge der 24 Stunden an der Skala des
Sammelurinbehälters ab, entnimmt eine Probe mit einer Urin-Monovette und gibt die Gesamtmenge auf dem Begleitschein an. - Die Urin-Monovette mit Auftragsschein in die braune Versandtasche geben und ins Labor senden.
Kontraindikation:
Nicht durchgeführt werden sollte der Test bei:
- heißen Knoten
- Hyperthyreose
- Niereninsuffizienz
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Jodüberempfindlichkeit
- und starkem Eisenmangel
Untersuchung:
Im Labor wird die Jod-Ausscheidung untersucht. Da Brom ein Jodantagonist ist, sollte der Bromgehalt ebenfalls mit der Probe untersucht werden.
Interpretation der Ergebnisse:
Bei einer Jod-Ausscheidung von < 45mg Jod entsprechend < 90% der verabreichten Menge wird von einem Jodbedarf ausgegangen.
Probenmaterial:
Für die Untersuchung benötigen wir eine Urin-Monovette.