Fachinformationen
I-FABP
Ein neuer Marker zur Diagnostik einer Darmbarrierestörung (Leaky gut)
Eine gestörte Darmbarriere (Leaky gut) ist eine der häufigsten Fragestellungen im täglichen Praxisgeschehen. Jene kann für Darmerkrankungen aber auch für andere systemisch entzündliche Erkrankungen ursächlich sein. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten können sowohl Ursache als auch Folge eines Leaky gut sein.
I-FABP ist zu 100% darmspezifisch, man findet es im Zytoplasma von Darmepithelzellen. Es ist dort für die Aufnahme von Fettsäuren zuständig. Wird das Darmepithel geschädigt wird I-FABP in die Zirkulation freigesetzt und ist im Serum messbar. Die Höhe des Serumspiegels kann als Maß für die Darmschädigung herangezogen werden und eignet sich daher zur Therapiekontrolle.
Im Gegensatz zum Zonulin ist I-FABP nicht durch entzündliche Prozesse getriggert, sondern tritt bei jeder Schädigung des Darmepithels ins Blut über. Dieser Unterschied bewirkt, dass Zonulin primär in der initialen, entzündlichen Phase ansteigt und sich in der chronischen Phase wieder normalisieren kann. In der chronischen Phase, wie auch bei nicht-entzündungsbedingten Darmepithelschädigungen hat I-FABP hingegen Sensitivitätsvorteile. Es empfiehlt sich daher bei der Fragestellung Leaky gut, beide Marker zu bestimmen.
Das Darmepithel ist u.a. auch der Syntheseort von Diaminoxidase (DAO) und Laktase. Daher kann eine Schädigung der Darmschleimhaut auch zu einer verminderten Synthese dieser Enzyme führen. Die Bestimmung von I-FABP und Zonulin erlaubt daher die Therapiekontrolle bei sekundärer Histaminintoleranz sowie sekundärer Laktoseintoleranz.
I-FABP ist im Serum über fünf Tage stabil und kann daher per Post versandt werden.
I-FABP wird parallel zur Zonulin-Bestimmung Montag, Mittwoch und Freitag angesetzt.
Probenmaterial:
Für die Bestimmung von I-FABP benötigen wir Serum.