Urinuntersuchung auf Schwermetalle

Die Belastung und Vergiftung des menschlichen Organismus mit Schwermetallen ist keine Krankheit. Es ist eine Ansammlung von zahlreichen oft sehr unterschiedlichen Symptomen. Schwermetallbelastungen begünstigen jedoch grundsätzlich alle schweren Erkrankungen, dazu gehören z.B. Krankheitsbilder wie Allergien, Fibromyalgie, Blutdruckstörungen, chronische Müdigkeit, Depressionen, unerfüllter Kinderwunsch, Schlaflosigkeit, Sehstörungen, Infektanfälligkeit, Hautekzeme, Kopfschmerzen, Migräne und Krebsgeschehen. Bei inflammatorischen Prozessen ohne erkennbare Ursache sollte immer auch an Schwermetallbelastungen gedacht werden.

Auch ein Routinebefund kann uns Hinweise auf Schwermetallbelastungen geben: Bei dauerhaft verminderten Leukozyten oder erniedrigtem Kupfer, Zink und Selenspiegel (trotz Substitution) sollte immer auch an eine Schwermetallintoxikation gedacht werden. Ebenso kann ein niedriger Gesamteiweißwert auf z.B. eine Quecksilberbelastung hinweisen. Schwermetallbelastete Patienten sind häufig entmineralisiert!

Schwermetalle sind weder im Ultraschall, noch im MRT oder CT zu erkennen. Im Blutserum sind nur die aktuellen Schwermetalle der letzten paar Tage enthalten. Auch eine
Untersuchung der intrazellulären Belastung der Erythrozyten ist nicht ausreichend, da rote Blutkörperchen nur ca. 4 Monate leben. Für die Bestimmung einer chronischen Belastung ist diese Methode somit nicht geeignet. Auch ein Spontanurin enthält häufig keine auffälligen Schwermetallwerte, da der Mensch evtl. nicht in der Lage ist die Schwermetalle auszuscheiden. Durch Provokation mit Chelatbildnern werden im Körper angereichterte Elemente gebunden und mit dem Harn ausgeschieden. Zur Diagnose einer chronischen Belastung mit Schwermetallen ist nur die Untersuchung des Urins vor und nach einer Provokation aussagekräftig. Die Ergebnisse beider Urinuntersuchungen werden zum Vergleich nebeneinander gestellt.

Bevor eine Schwermetalluntersuchung durchgeführt wird, sollte sichergestellt sein, dass die Nieren gut ausscheiden und die Leber nicht belastet ist. Als Nierenwert eignet sich das Cystatin C und als Leberwert sollte die Cholinesterase im Optimum liegen.
 

Am Anfang der Schwermetalluntersuchung steht als Vergleichsgröße eine Abgabe des Urins. Diese Probe wird gekennzeichnet mit „vor Provokation“. Danach erfolgt eine Infusion mit Chelatbildnern. Die Infusion dauert ca. 2 Stunden.

Nach der Infusion sammelt der Patient über 2 Stunden seinen Urin im mitgegebenen Behälter. In dieser Zeit darf nur gereinigtes Wasser getrunken werden, damit das Ergebnis nicht durch aktuell zugeführte Schwermetalle aus der Nahrung verfälscht wird. Aus dem Sammelurinbehälter werden danach 10ml in eine Urin-Monovette abgefüllt. Diese Probe erhält die Kennzeichnung: „nach Provokation“.

Probenmaterial:

Für die Untersuchung auf Schwermetalle benötigen 2 Urinproben (1x vor und 1x nach Provokation).