Procalcitonin

Procalcitonin (PCT) ist eine Vorstufe des Hormons Calcitonin und wird in den C-Zellen der Schilddrüse gebildet. Unter bestimmten Umständen, wie beispielsweise Infektionen oder Operationen, produzieren auch andere Zellen wie Leber- oder Fettzellen dieses Prohormon. Procalcitonin (PCT) wird bei bakteriellen Infektionen in das Blut ausgeschüttet und kann im Serum bestimmt werden.
Es ist ein guter Marker zur Differentialdiagnose und Verlaufskontrolle bakterieller Infektionen und zur Abgrenzung gegenüber viralen Infektionen.

Nach Einschwemmung von Bakterien in die Blutbahn steigt PCT innerhalb von drei bis vier Stunden an, ein signifikanter Anstieg erfolgt nach acht bis zehn Stunden und bleibt mindestens 24 Stunden erhalten. PCT reagiert etwa 24 Stunden VOR dem CRP und korreliert daher enger mit dem aktuellen entzündlichen Geschehen.
Leider ist eine sichere Abgrenzung zwischen viralen und bakteriellen Infektionen mit Hilfe CRP und/oder BSG-Bestimmung nicht möglich. CRP kann etwa auch bei anderen Entzündungsreaktionen wie Herzinfarkt, Traumata, Rheumatischer Arthritis o.ä. erhöht sein. Auch die Blutsenkung ist nicht nur bei Infekten erhöht, sondern auch bei Vaskulitiden, Anämie, Leukämie o.ä.. Im Gegensatz dazu machen Procalcitonin-Werte >0,5ng/ml einen bakteriellen Infekt sehr wahrscheinlich und stellen in der Regel eine Indikation für eine antibakteriellen Therapie (Antibiotikum) dar. Werte < 0,5 ng/ml sprechen ggf. für einen viralen Infekt und eine antivirale Therapie.

Besonders bedeutsam ist dies für Atemwegsinfektionen. Gerade bei diesen ist es oft schwer zu entscheiden, ob die Infektion bakterieller und viraler Natur ist.

Die Procalcitonin-Bestimmung wird täglich in der Laborgemeinschaft durchgeführt.

Probenmaterial:

Die Bestimmung von Procalcitonin wird im Serum durchgeführt.

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Procalcitonin